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29. November 2022

Abtreibungsrechte stärken in Luzern!

Medienmitteilung

Sehr geehrte Medienschaffende

Im Sommer 2022 hat das oberste Gericht der Vereinigten Staaten ihr Land ins Mittelalter zurückversetzt. Ein Urteil des Supreme Court löste den Beschluss Roe v. Wade auf, welcher das Recht auf Abtreibung landesweit sicherstellte und überliess somit das Thema den Bundestaaten, welche nun selber entscheiden, ob sie Abtreibung verbieten wollen oder nicht. In elf Bundesstaaten ist Abtreibung, Stand jetzt, illegal in den USA. Somit wird die Privatsphäre unzähliger Frauen beschnitten, die abtreiben müssen oder wollen. Abtreibungen sind nur noch in wenigen Bundesstaaten oder Nachbarländern erlaubt und die betroffenen Frauen müssen weite Reisen auf sich nehmen, um eine Abtreibung vorzunehmen. Für Betroffene ist das finanziell nicht immer möglich, weshalb keine Möglichkeit zur Abtreibung besteht oder schlimmstenfalls privat und ohne medizinische Betreuung versucht wird, eine Abtreibung vorzunehmen. Das erinnert nicht nur an die Einführung eines Zweiklassensystems, sondern schränkt auch die Privatsphäre von vor allem vielen jungen Menschen ein.

Doch nicht nur in den USA, sondern auch in der Schweiz ist der Trend zur Einschränkung von Abtreibungsrechten angekommen! Wir, die Allianz aus Luzerner Jungparteien sehen die beiden nationalen Volksinitiativen der SVP Nationalrätinnen als äusserst problematisch. Eine Abtreibung ist eine persönliche und schwierige Entscheidung. Anstatt diesen Menschen Stolpersteine in den Weg zu legen, sollten wir sie unterstützen, ihre eigene Entscheidung treffen zu dürfen. Der Trend sollte zu einer Stärkung und nicht einer Einschränkung von Abtreibungsrechten führen. Wir setzen uns vehement ein gegen die beiden Schweizer Volksinitiativen, welche Abtreibungen erschweren möchten.

Als Gegenantrieb zu den verabschäuenden Volksinitiativen der SVP fordert die obenaufgeführte Allianz der Luzerner Jungparteien, dass Abtreibungen in der Schweiz bis zur 16. Woche straffrei werden. Das Abtreibungsrecht in der Schweiz ist völlig rückständig und einer aufgeklärten Gesellschaft unwürdig. Der Staat hat sich in diesen schweren Entscheid einer Frau nicht einzumischen..

Eine psychologische Betreuung ist für viele Menschen unentbehrlich, gerade bei ungewollten Schwangerschaften oder durch eine Schwangerschaft verursachte Komplikationen. Die Entscheidungen, die in solchen Situationen getroffen werden müssen, sind oft nicht nur physisch enorm belastend, sondern auch psychisch. Darum ist es essentiell, dass eine psychologische Betreuung erfolgt und zusätzliche Hilfe in Anspruch genommen werden kann. Im Speziellen für junge Menschen ist ein einfacher Zugang zu einer konstruktiven Unterstützung mit den medizinischen Gegebenheiten einer Schwangerschaft, insbesondere einer Abtreibung, von grosser Wichtigkeit. Der Ausbau sowie die Sicherstellung der Qualität von spezialisierten Anlaufstellen und der Ausbildung der Fachpersonen sind daher unverzichtbar.

Wir fordern:

  • die Stärkung der Abtreibungsrechte im Kanton Luzern!
  • die schweizweite Legalisierung von Abtreibungen bis zur 16. Schwangerschaftswoche!
  • einen Ausbau der psychologischen Unterstützungsangebote sowohl vor als auch nach einer Abtreibung im Kanton Luzern!


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