Leserbrief von Luca Boog
Die Geschäftsleitung des Luzerner Kantonsrates hat entschieden, dass die Luzerner Kantons-Legislative am 28. November 2022 früher Feierabend macht, um das WM-Spiel der Schweiz in Katar zu schauen. Ja genau, sie haben es richtig gelesen. Unsere Volksvertreterinnen und Vertreter gönnen sich auf Kosten der Steuerzahler ein Päuschen, um ein Fussballspiel anzusehen – und das, ohne am Vormittag früher mit der Session zu beginnen!
Angesichts dieses Verhaltens, das aus meiner Sicht schon fast an Arbeitsverweigerung grenzt, könnte glatt vergessen, dass in der letzten Session zahlreiche Geschäfte nicht behandelt wurden und auch in der kommenden Session die Traktandenliste weiterhin gut gefüllt sein wird.
Bei diesem Sachverhalt stellt sich mir zum einen die Frage, warum die Geschäftsleitung des Kantonsrates überhaupt ein Fussballspiel in einem Land unterstützt, wo Frauen als Süssigkeiten und Homosexuelle als Geisteskranke bezeichnet werden. Zum anderen denke ich gerade darüber nach, ob genau dieses Parlament, welches uns Bürgerinnen und Bürgern eine voll digitalisierte Verwaltung aufdrückt, nicht einmal selbst weiss, wo die Replay-Funktion im Internet oder auf der Fernbedienung ist. Die Luzerner Jungparteien fordern daher nicht umsonst, dass die Geschäftsleitung diesen Entscheid noch einmal gründlich überdenkt.
Luca Boog
Präsident Die Junge Mitte Kanton Luzern
luca.boog@diejungemitte-lu.ch
079 743 21 07