Am 31. März 2019 war es so weit: Nach einer langen Vorbereitungszeit mit Planung, Kandidatensuche und viel Wahlkampf mit Plakaten stellen, Karten schreiben, Standaktionen und Anlässen sowie persönlichen Gesprächen wurde der Luzerner Kantonsrat für die Legislatur 2019-2023 gewählt.
Von Elias Meier und Tobias Käch als Artikel für das Jmpuls-Magazin der JCVP Kanton Luzern
Ausgangslage allgemein
Nach den Resultaten aus Zürich musste man annehmen, dass auch in Luzern Links-Grün zulegen kann. Normalerweise gibt es in Luzern aber keine grossen Verschiebungen, was für die grossen Parteien und damit CVP, SVP und FDP spricht. Für die Luzerner Kantonsratswahlen 2019 haben sich so viele Kandidierende aufstellen lassen, wie noch nie. Auch bei den Jungparteien gab es mehr Kandidierende denn je, denn die letzten vier Jahre war keine Jungpartei mit einem eigenen Sitz im Kantonsrat vertreten. Um dies zu ändern, sind wir mit 28 Kandidierenden in vier Wahlkreisen zu den Wahlen angetreten.
Resultat allgemein
Leider hat es am Wahltag für die CVP Sitzverluste gegeben und auch die JCVP konnte keinen eigenen Sitz gewinnen. Fest steht: Wollen wir in vier Jahren einen Kantonsratssitz gewinnen, müssen wir mit vollen Listen antreten, ansonsten bleibt dieses Unterfangen aussichtslos. Am Wahltag gab es dennoch einige positive Entwicklungen. Die Wahlbeteiligung ist leicht gestiegen, 41.5% der Wahlberechtigten gingen an die Urne. Die Jungen Grünen konnten in Luzern Land einen Sitz gewinnen, was für uns Junge natürlich schön ist, auch wenn wir uns über einen eigenen Sitz mehr gefreut hätten. Auch wurden vermehrt Junge auf den Listen von Mutterparteien gewählt. Auch bei der CVP wurde Michael Kurmann (33) im Wahlkreis Willisau wieder gewählt und unsere ehemaligen Aktiven Karin Stadelmann (33, Luzern) und Tobias Käch (33, Emmen) erreichten gute Ersatzplätze, im Falle von
Karin Stadelmann sogar den 1. Ersatzplatz.
Positiv ist zudem, dass es im Parlament mehr jüngere Personen hat und das der Frauenanteil um 5% gestiegen ist.
Resultat JCVP
Betrachtet man unser Resultat etwas genauer, so ist erkennbar, dass wir zugelegt haben. Wir konnten 24% mehr Parteistimmen erzielen als 2015. Bezieht man die höhere Wahlbeteiligung in die Rechnung mit ein, konnten wir unseren Wähleranteil von 0.79% (2015) auf 0.87% (2019) steigern. Vergleichen wir uns mit den anderen Jungparteien, haben wir am zweitmeisten Parteistimmen geholt, dies hinter den Jungen Grünen, welche rund 3 Mal mehr Kandidierende auf ihren Listen hatten. Wenn wir die persönlichen Resultate der Kandidierenden anschauen, zeigt sich ein Bild, wie wir es von der CVP kennen. Wir holen am meisten Kandidatenstimmen pro Person, was ein gutes Qualitätsmerkmal unserer Kandidierenden ist.
Wenn wir uns in den Wahlkreisen Luzern, Luzern Land, Sursee und Entlebuch, in denen wir angetreten sind, mit den anderen Jungparteien vergleichen, können wir folgendes festhalten: In der Stadt Luzern sind wir die stärkste bürgerliche Jungpartei. Dies war schon bei unserem letzten Antreten im Jahr 2007 der Fall. Im Wahlkreis Luzern Land haben wir zwar wie alle Bürgerlichen auch Wähleranteile verloren, aber viel mehr Personenstimmen pro Kandidierende erhalten als noch vor vier Jahren. In der Agglomeration ist die CVP nur noch mit 2 Kantonsräten vertreten. Im Wahlkreis Sursee haben wir knapp hinter den Jungen Grünen das zweitbeste Resultat erzielt, sind aber nur mit halb so vielen Kandidierenden angetreten. Mit unserem Resultat konnten wir mithelfen, dass die CVP den 8. Sitz halten konnte. Hanspeter Renggli (Ruswil) hat für ein riesiges Ausrufezeichen gesorgt. Mit 2860 Stimmen hat er ein fantastisches Resultat erzielt, fast 1000 Stimmen mehr als alle anderen jungen Kandidierenden. Im Entlebuch konnten wir einen Wähleranteil von fast 5% erreichen und haben nur 4 Stimmen weniger geholt als die Sozialdemokraten. Damit konnten wir wertvolle Stimmen für den Sitzerhalt des 4. Sitzes beitragen und haben die andere angetretene Jungpartei, die Junge SVP, deutlich geschlagen.
Fazit und Ausblick
Trotz dem nicht befriedigenden Wahlausgang wegen den Sitzverlusten der CVP sind wir als JCVP zufrieden mit unseren Resultaten. Wir konnten Junge motivieren, zu kandidieren, zu wählen oder ganz einfach sich für unsere Demokratie zu engagieren. Es war ein spannender und wiederum lehrreicher Wahlkampf und es wird sicherlich nicht der letzte gewesen sein. 😉
Und es war auch motivierend für die Zukunft, denn wir haben viel positiven Zuspruch erhalten. Die «Zukunft» kommt bald, nämlich im Herbst. Wir werden wie vor vier Jahren versuchen, möglichst viele Junge zu einer Kandidatur zu motivieren. Denn mit den nur noch 9 Nationalratssitzen ist die Ausgangslage einmal mehr spannend und die CVP kann jede Unterstützung gebrauchen.
Für die nächsten Kantonsratswahlen gilt es, frühzeitig die Weichen zu stellen und wiederum in möglichst vielen, wenn nicht allen Wahlkreisen antreten zu können. Denn die JCVP würde dem Kantonsrat gut tun.